Digitaler Pferdepass soll 2021 kommen
Digitaler Pferdepass soll 2021 kommen
Verbände schlagen einen elektronischen Equidenpass vor. Damit sollen Reisen und Handel in Europa einfacher werden.
Auch der Pferdesport ist vom Brexit betroffen. Denn Züchter, Reiter und Händler müssen sich auf zusätzliche bürokratische Hürden beim grenzüberschreitenden Pferdetransport und -handel einstellen, wenn bis Jahresende kein Abkommen zwischen der EU und Großbritannien zustande kommt. Eine Task Force der International Horse Sport Confederation (IHSC), ein Zusammenschluss internationaler Renn- und Zuchtverbände, des Weltreiterverbands FEI, hat nun eine digitale Passlösung vorgeschlagen. Schon ab 2021 könnte ein elektronisches Dokument zum Einsatz kommen und in einigen Jahren den Papierpass europaweit ablösen.
In dem digitalen Pferdepass sollen alle Informationen zur Identität des Pferdes, zum Besitzer sowie medizinische Daten wie Impfungen gespeichert werden – wie im Equidenpass jetzt auch. Damit würde das Dokument alle Anforderungen der EU-Tiergesundheitsgesetzgebung erfüllen und so die Papierform überflüssig machen. Langfristig soll ein europaweites Netz aus Datenbanken entstehen, in dem jedes Pferd registriert ist.
Task Force hofft auf Zustimmung
Die Task Force hofft nun auf breite Zustimmung von Seiten der Pferdeindustrie und der EU-Mitgliedsstaaten. „Es ist unerlässlich, dass wir Systeme und Prozesse einführen, um die effiziente und sichere grenzüberschreitende Bewegung von Pferden zu gewährleisten, und dieser digitale Pass würde dabei eine Schlüsselrolle spielen“, sagt Dr. Göran Akerström, Veterinärdirektor der FEI und Vorsitzender der IHSC Task Force.
Seit Mai sind die Mitglieder jede Woche zusammengekommen, um an Lösungen zu arbeiten, die eine ungehinderte Bewegung von Pferden sowie den dazugehörigen Personen wie Pferdepflegern, Trainern, Reitern, Jockeys und Tierärzten über die EU-Grenzen hinweg gewährleisten. Die vorgeschlagene Lösung würde so auch nach Ende der Brexit-Übergangsperiode im Dezember 2020 den freien Verkehr von Pferden zwischen Großbritannien und Europa ermöglichen.
Lesen Sie die gesamte Pressemitteilung der IHSC hier (in englischer Sprache).
Titelfoto: Lena Reichmann